Klimakiller im Namen
des Klimaschutzes

Prof. Weizsäckers koloniale Exportpolitik

Der "neue" Beitrag von Prof. Weizsäcker ist die auf dreieinhalb Seiten ausgewalzte Wiederholung einer Ansicht von Prof. Erdmann, garniert mit ein paar unbelegten Äußerungen bezüglich des angeblich mangelhaften Potenzials Erneuerbarer Energien. Beteiligen Sie sich an der Diskussion im Forum ».

Herr Weizsäcker plädiert im Namen des Klimaschutzes dafür, auch in Zukunft an großen zentralen Braunkohlekraftwerken in Deutschland festzuhalten, um an ihnen den Nachweis führen zu können, dass die Abscheidung eines Teils des CO2-Abgases möglich ist. Die Technik könne dann an zukünftig große Energieverbraucher wie China, Indien und Russland verkauft werden, die nur so zur Teilnahme am Klimaschutz zu bewegen seien.

Genau das ist der Wunschtraum der deutschen Energie- und Kraftwerkswirtschaft: wir halten im wahren Wortsinn an fossilen Strukturen fest, die auf zentralen Großkraftwerken und verschwenderischem Umgang mit Energie basieren und suggerieren anderen Ländern damit, dass dies die einzig mögliche Form eines Energiesystems sei, um dann an der Übertragung unseres Verhaltens auf diese Länder und den daraus resultierenden Abhängigkeiten und Problemen zu profitieren.

Was für ein Schreckensszenario, dass diese Länder erstens gar nicht zu blöd sind, sich eigene Gedanken zu machen, und zweitens ein ganz anderes Energiesystem aufbauen, als wir es ihnen vorleben.

Unter der Annahme, dass Länder wie Indien, China und Russland tatsächlich auf "unsere" Ideen angewiesen sind, ist es unsere verantwortungsvolle Aufgabe, all unser bisher erlangtes Wissen für die Umstellung auf ein sparsames, dezentrales und regeneratives Energiesystem mit ihnen zu teilen und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Die Umstellung auf ein solches Energiesystem wischt von Weizsäcker lapidar mit der Behauptung zur Seite, dass das schlicht nicht möglich sei. Genau das ist jedoch die tatsächlich klimaschonende Technologie der Zukunft, die es überhaupt wert ist, im Namen des Klimaschutzes in aufholende Länder exportiert zu werden.

Einmal mehr beweisen die Macher des BKF, dass es ihnen im Gegensatz zur Behauptung auf der Startseite, nicht um eine wissenschaftliche Debatte, sondern um Meinungsmache geht. Unbelegte Tatsachenbehauptungen werden nicht dadurch zu wissenschaftlichen Argumenten, dass sie von Wissenschaftlern ausgesprochen werden.

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Weizsäcker im Original

» Hier finden Sie den Text von Prof. Weizsäcker im Original.

Weiterführende Informationen

» Keine Stromlücke mit Atomausstieg! Studie des Umweltbundesamtes zur Versorgungssicherheit und Atomausstieg (April 2008, 18 Seiten)

» Stromlücke entspringt strategischem Kalkül der Energiekonzerne! Studie der Deutschen Umwelthilfe zur interessengeleiteten Debatte über die Zukunft der Stromversorgung in Deutschland (April 2008, 8 Seiten)

» Nationales Energiekonzept bis 2020. Studie des Aachener Instituts EUtech zu einer klimaschonenden Energieversorgung bei früherem Atomausstieg (März 2007, 199 Seiten / 16 Seiten Kurzfassung)